Biodiversitäts-Lexikon: N wie Natura 2000
Der Begriff Natura 2000 ist den Betreibern von Golfplätzen ein Begriff. Der Grund: Auch Golfplätze können zu Natura 2000-Gebieten gehören und sind dann von den entsprechenden Bestimmungen betroffen. Bei der Planung einer Golfanlage muss auch auf die Belange von Natura 2000 Schutzgebieten Rücksicht genommen werden.
Der Begriff Natura 2000 steht für das europaweite Netzwerk von Schutzgebieten, das dem Erhalt der biologischen Vielfalt dient. Es wurde 1992 von der Europäischen Union im Rahmen der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-Richtlinie) ins Leben gerufen und ergänzt die bereits 1979 verabschiedete EU-Vogelschutzrichtlinie. Ziel ist es, die natürlichen Lebensräume sowie wildlebende Tier- und Pflanzenarten von gemeinschaftlicher Bedeutung langfristig zu bewahren.
Umfang und Verbreitung
Mit mehr als 27.000 Schutzgebieten auf einer Gesamtfläche von rund 18 % des EU-Territoriums bildet Natura 2000 das größte koordinierte Schutzgebietsnetz der Welt. In Deutschland sind etwa 15 % der Landesfläche Teil des Netzes, darunter Wälder, Moore, Flussauen, Küstenregionen und alpines Gelände. Anders als bei klassischen Nationalparks steht nicht die völlige Unterschutzstellung im Vordergrund, sondern die Vereinbarkeit von Nutzung und Schutz.
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Ziele und Prinzipien
Das Kernanliegen von Natura 2000 ist die Bewahrung oder Wiederherstellung eines „günstigen Erhaltungszustands“ der Lebensräume und Arten. Viele Arten, die auf der Roten Liste stehen – etwa der Fischotter, der Schwarzstorch oder seltene Orchideen – profitieren von den Maßnahmen innerhalb der Natura-2000-Gebiete. Zudem leisten die Schutzgebiete einen Beitrag zur Klimaanpassung, da sie Wasser speichern, Erosion verhindern und als ökologische Korridore fungieren. Natura 2000 trägt damit nicht nur zum Schutz einzelner Arten bei, sondern stabilisiert ganze Ökosysteme.