Biodiversitäts-Lexikon:M wie Mangrove
Mangroven zählen zu den faszinierendsten Ökosystemen der Erde. Golfer kennen sie nur dann, wenn sie in tropischen oder subtropischen Gebieten zuhause sind oder dort bereits Urlaub gemacht haben. Dort finden sich die Mangroven an Stellen, wo Süß- und Salzwasser ineinanderfließen. Charakteristisch für diese einzigartigen Lebensräume sind die salztoleranten Mangrovenbäume, deren Wurzelsysteme weit ins Wasser ragen und dichte, fast undurchdringliche Wälder bilden. Weltweit erstrecken sich Mangroven über rund 150.000 Quadratkilometer – eine Fläche, die in den vergangenen Jahrzehnten jedoch drastisch geschrumpft ist.
Ökologisch spielen Mangroven eine Schlüsselrolle. Ihre Wurzeln wirken wie natürliche Wellenbrecher und schützen Küstenregionen vor Sturmfluten, Erosion und Tsunamis. Gleichzeitig bilden sie Kinderstuben für unzählige Fischarten, Krabben und Muscheln, die im Gewirr der Wurzeln Schutz vor Fressfeinden finden. Auch Seevögel und Zugvögel nutzen Mangroven als Brut- und Rastgebiete. Die Biodiversität ist enorm: Zahlreiche spezialisierte Arten sind direkt von diesem Lebensraum abhängig.
Darüber hinaus sind Mangroven wertvolle Kohlenstoffspeicher. Sie lagern große Mengen CO₂ sowohl in ihrer Biomasse als auch im schlammigen Untergrund ein. Studien zeigen, dass Mangrovenwälder pro Flächeneinheit bis zu viermal mehr Kohlenstoff binden können als tropische Regenwälder. Ihr Schutz und ihre Wiederaufforstung leisten daher einen entscheidenden Beitrag zum Klimaschutz.
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Für den Menschen sind Mangroven seit jeher von Bedeutung. Küstengemeinden nutzen sie als Quelle für Holz, Heilpflanzen und Nahrung. Gleichzeitig sichern die Ökosystemleistungen der Mangroven – wie Küstenschutz und Fischreichtum – die Existenzgrundlage von Millionen Menschen weltweit.
Doch die Zukunft der Mangroven ist bedroht. Küstenbebauung, intensive Aquakultur, Abholzung und die Folgen des Klimawandels haben in den letzten Jahrzehnten zu einem Verlust von mehr als einem Drittel der globalen Mangrovenflächen geführt. Internationale Schutzprogramme, Wiederaufforstungsprojekte und eine nachhaltige Küstenplanung sind daher von zentraler Bedeutung, um diese wertvollen Ökosysteme zu bewahren.
Immer mehr Golfanlagen, die im Umfeld von Mangroven bestehen, machen sich den Schutz der Systeme zu einer wichtigen Aufgabe und pflegen die Lebensräume. Häufig werden auch im mit Schulklassen oder Freiwilligen Aktionen zur Neupflanzung durchgeführt.