Biodiversitäts-Lexikon: I wie Invasive Arten
Lila Blüten, dunkelgrüne Blätter: Auf den ersten Blick sehen die dichten Rabatten mit Indischem Springkraut für den Golfer attraktiv aus. Tatsächlich aber gehört die Pflanze zu den sogenannten invasiven Arten, die auch Golfplätzen Probleme bereiten. Invasive Arten stellen eine der größten Bedrohungen für die Biodiversität weltweit dar. Auch Golfplätze sind davon betroffen, da sie durch ihre weitläufigen Grünflächen und vielfältigen Lebensräume sowohl Rückzugsorte für heimische Arten als auch potenzielle Eintrittspforten für invasive Spezies bieten.
Was sind invasive Arten?
Invasive Arten sind nicht-heimische Pflanzen, Tiere oder Mikroorganismen, die durch menschliches Zutun in neue Lebensräume gelangen und dort ökologische, ökonomische oder gesundheitliche Schäden verursachen können. Sie konkurrieren mit einheimischen Arten um Ressourcen, verändern Lebensräume und können ganze Ökosysteme destabilisieren. Deshalb variieren die invasiven Arten von Land zu Land.
Ein prominentes Beispiel ist der Japanische Käfer, dessen Larven die Wurzeln von Gräsern schädigen und so zu großflächigen Schäden auf Fairways und Grüns führen können. Massiv vertreten ist in Europa inzwischen auch Ein das Indische Springkraut (Impatiens glandulifera), das durch seine schnelle Ausbreitung und hohe Samenproduktion heimische Pflanzenarten unterdrückt.
Entfernung invasiver Arten
Invasive Arten übernehmen mit der Zeit die Überhand und müssen entfernt werden, was den Pflegeaufwand für Golfanlagen erheblich erweitert. Es entstehen zusätzliche Kosten für deren Entfernung und Kontrolle. Zudem können sie das Spielvergnügen beeinträchtigen, wenn beispielsweise beschädigte Flächen das Spiel erschweren oder bestimmte Bereiche gesperrt werden müssen. Ein Beispiel ist auch der Waschbär, der sich inzwischen auf den Bäumen von Golfplätzen wohl fühlt und die Fairways nach Larven absucht. Dabei reisst er die Grasnarbe auf und hinterlässt ähnlich wie Krähen viele Schadstellen, die Golfplätze unansehnlich machen.
Was tun gegen invasive Arten?
Eine effektive Biodiversitätsstrategie auf Golfplätzen sollte folgende Maßnahmen beinhalten:
- Früherkennung und Monitoring: Ihr Headgreenkeeper sollte invasive Arten erkennen. Regelmäßige Kontrollen helfen, invasive Arten frühzeitig zu identifizieren und ihre Ausbreitung zu verhindern.
- Mechanische Entfernung: Das manuelle Ausreißen oder Mähen invasiver Pflanzen kann deren Verbreitung eindämmen. Aktivieren Sie die Mitglieder zum Beispiel an einem Abend zum Ausreißen des Springkrautes.
- Förderung heimischer Arten: Durch das Anpflanzen einheimischer Pflanzenarten wird die Widerstandsfähigkeit des Ökosystems gestärkt.
- Aufklärung und Schulung: Mitarbeiter und Mitglieder sollten über die Problematik informiert und in Erkennungs- sowie Bekämpfungsmaßnahmen geschult werden. Nehmen Sie das Thema in den Newsletter auf.