Biodiversitäts-Lexikon: C wie Canada-Gans
Der Canada-Gans (Branta canadensis) ist jeder Golfer schon einmal begegnet. Sie ist eine der bekanntesten Gänsearten der Welt. Ursprünglich in Nordamerika beheimatet, wurde sie in Europa, vor allem in Großbritannien und Deutschland, als Ziergeflügel eingeführt. Seitdem hat sie sich stark verbreitet und gilt heute auch in weiten Teilen Europas als eingebürgert. Auf Golfplätzen reagieren die Gänse in größeren Gruppen ausgesprochen gelassen auf Golfer und verschmutzen die Spielflächen zum Teil extrem mit Kot. Besonders betroffene Golfanlagen reagieren damit zum Teil sogar mit Sonderspielregeln, die dann zum Einsatz kommen, wenn der Ball im Kot zum Liegen kommt.
Erkennen kann man die Canada-Gans an ihrem markanten schwarzen Kopf und Hals mit weißem Wangenfleck. Ihr Körper ist braun-grau gefärbt, die Flügelspannweite kann bis zu 180 cm betragen. Weil sie ausgesprochen anpassungsfähig ist, genießt sie die Golfplätze mit ihren Feuchtgebieten, Teichen und Roughflächen.
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Als Allesfresser ernährt sie sich hier aber hauptsächlich von Gras und Wasserpflanzen. Canada-Gänse sind sehr standorttreu und kehren jedes Jahr zu denselben Brutgebieten zurück. Sie brüten in der Nähe von Wasser und legen zwischen vier und zehn Eier, die von den Eltern aggressiv verteidigt werden.
Population begrenzen?
Tatsächlich ist es nicht einfach, eine Herde von Canada-Gänsen so in den Griff zu bekommen, dass sie nicht ständig wächst und die Spielflächen zu sehr verschmutzt. Kurzfristig helfen oftmals Vogelscheuchen oder Flatterbänder, Raubvogelrufe oder Signalpistolen. Die Canada-Gans aber lernt schnell und erkennt, dass sie damit kein Problem hat. Deshalb werden auf manchen Golfanlagen auch Hunde oder Falken eingesetzt. Daneben hilft es, Uferzonen so dicht zu bepflanzen, dass sie zum Nestbau nicht mehr attraktiv sind.
Die Jagd auf die Canada-Gans ist in der Regel in Golfclubs schwierig, da viele Clubmitglieder damit in der Regel nicht einverstanden sind. Daneben sind auch die relevanten Jagdgesetze zu beachten.
Fotos: Finca Cortesin